Nachdem wir zwei
altgriechische Haus- und Wohnungstypen vorgestellt haben, wie sie bei
Stadterweiterungen und neuen Kolonialstädten zur Anwendung kamen, wollen wir
nun vom altgriechischen Städtebau sprechen.
Im alten Griechenland
war jede Stadt, jede polis, ein
unabhängiges Staatswesen, welches ein eigenes Territorium besass, das sich in
Stadt und Hinterland aufteilte. Deshalb sprechen wie heute von „Stadtstaat“, wenn
wir uns auf altgriechische Städte beziehen. Die ökonomische Basis einer polis bestand aus den natürlichen
Ressourcen des Umlandes wie landwirtschaftlich nutzbares Land, Weiden, Wälder,
Bergwerke usw. sowie aus der Produktivität und Erfindungsgabe seiner Bürger.
Die natürlichen
Ressourcen der Griechenstädte waren in der Regel sehr bescheiden, denn
Griechenland besitzt nicht viele natürliche Reichtümer. Eine besondere
natürlichen Ressource gab es allerdings: der zerklüftete Küstenverlauf bot eine
grosse Menge natürlicher Häfen, die zu Seefahrt und Überseehandel einluden. In
der Tat wurden die Griechen im ganzen Mittelmeerraum bekannt für ihre bemalte
Keramik, welche Städte wie Athen und Korinth im grossen Stil exportierten. Das
Rohmaterial, der Ton, kostete wenig, aber die griechischen Handwerker
verwandelten die daraus hergestellten Gefässe in regelrechte Kunstwerke. Der
Export von künstlerisch veredelten Tonwaren wurde zu einer der wichtigsten Einnahmequellen
der griechischen Städte.
Im VIII. Jahrhundert
v.u.Z., war die Bevölkerung verschiedener griechischer Städte so stark angewachsen,
dass man befürchtete, dass das Land sie nicht alle ernähren könne. Deshalb
entschlossen sich diese Städte, einen Teil ihrer Bevölkerung fortzuschicken, damit
dieser sich anderswo eine Stadt gründen möge. Durch die ausgedehnten Seefahrten
hatte man in Griechenland genügend Informationen über ferne Länder gesammelt,
um zu wissen, wo noch Land zur Gründung von Kolonien zu erwerben war. In Frage
kamen vor allem Kleinasien, Süditalien und Sizilien.
Die Auswanderung
eines Teils der Bevölkerung war übrigens häufig der einzige Weg um Aufstände in
der Stadt zu vermeiden. Deshalb wurde die Auswanderung direkt von den
Stadtstaaten organisiert und die Auswanderer erhielten Schiffe sowie jede
andere notwendige Unterstützung. Die Entdeckung, dass im Mittelmeerraum
Gegenden gab, die unbesiedelt oder wenig besiedelt waren, wo man noch
Tochterstädte gründen konnte, hat wahrscheinlich die Auswanderung konsistenter
Gruppen befördert. Viele Griechenstädte haben innerhalb der kurzen Zeit einer
einzigen Generation verschiedene Kolonien gegründet.
Bevorzugte Standorte waren solche, die in Küstennähe
lagen, z.B. leicht zu verteidigende Vorgebirge, in der Nähe natürlicher Häfen, und
mit einem fruchtbaren und wenig besiedelten Hinterland ausgestattet. Ein Teil
des besetzten Territoriums wurde den Auswanderern persönlich durch Verlosung
zugewiesen, der Rest blieb Eigentum der neuen Stadtgemeinde.
Die grosse
Kolonisationswelle begann in Chalkis auf der Insel Euböa. Von diesem Ort aus
gründeten die Griechen gegen 750 v.u.Z. die Kolonie Kyme (Cuma) im
süditalienischen Kampanien. Die älteste Kolonie, die schon vorher in der ersten
Hälfte des VIII. Jahrhunderts v.u.Z. gegründet wurde, war jedoch diejenige auf
der Insel Ischia, von den Griechen Pithekoussai, d.h. „Affeninsel“,
genannt.
Auch Kolonisierung
Siziliens ging von Chalkis aus. Chalkis gründete die Kolonie Naxos auf den
Kykladen, welche ihrerseits die Kolonien Ortigia (Sirakus), Leontinoi
(Lentini), Zankle (Messina) und Rhegion (Regio Calabria) gründete. Die Stadt
Rhodos gründete Gela an der Südküste Siziliens und, etwas später Akragas (580
v.u.Z.), das heutige Agrigent. Andere Gründungen waren Megara Hyblea
(nach 753 v.u.Z.), Metapontum und Selinus (beide vor 500 v.u.Z.), Neapolis (446
v.u.Z.), Heraclea (433-432 v.u.Z.) und Poseidonia (Paestum).
Die kolonisatorische
Bewegung führte zu einer rationellen und funktionalen Stadtplanung. Den
Kolonisten musste ausser einem Stück bebaubaren Landes auch eine Bauparzelle in
der Stadt zugewiesen werden. Der am einfachsten zu realisierende Bebauungsplan
war der orthogonale Gitterplan, d.h. der aus rechtwinklig sich schneidende Haupt-
und Nebenstrassen sowie rechteckigen Häuserblöcken bestehende Stadtgrundriss. In einem solchen
Plan konnten dann leicht gleichgrosse, rechteckige Baugrundstücke ausgeschieden
werden. Die wirtschaftlichte Anordnung dieser Häuser war längs einer Strasse in
der Art von Reihenhäusern.
Unsere Kenntnisse der städtebaulichen Theorien der
alten Griechen reichen leider nicht über das V. Jahrhundert v.u.Z. zurück. Die
wichtigsten Belege sind die politischen Theorien in den Werken von Platon und
Aristoteles.
Die Griechen selbst schrieben die Erfindung des
orthogonalen Stadtplans dem Hippodamos von Milet (etwa 475-400 v.u.Z.) zu und
deshalb werden die antiken rechtwinkligen Stadtgrundrisse oft „hippodamisch“
genannt.
Der in Milet geborene Hippodamos war ein Gelehrter, die
sich mit der „richtigen“ Organisation der Stadt beschäftigte, d.h. einer polis, eines Stadtstaates. Dem
Hippodamos schreibt man den Plan von
Piräus, der Hafenstadt von Athen, zu, die im ersten Viertel des V. Jahrhunderts
v.u.Z. verwirklicht wurde. Wahrscheinlich war er auch an der Gründung von
Thurioi (444-443 v.u.Z.) beteiligt, einer ionischen Kolonie in Süditalien (1). Weniger sicher ist
seine Beteiligung am Wiederaufbau seiner 479 v.u.Z. durch die Perser zerstörten
Heimatstadt Milet. Wahrscheinlich aber
rührt sein Interesse an städtebaulichen Fragen aus jener Zeit her, denn der
Plan, nach welchem der Wiederaufbau erfolgte, ist streng rechtwinklig.
Falsch ist auf jeden Fall die Annahme Strabons
Hippodamos sei auch der Verfasser des Plans von Rhodos gewesen, denn diese
Stadt wurde erst gegen 408-407 v.u.Z. gegründet (2). Hippodamos kann auch nicht
als der Erfinder des „hippodamischen“ Stadtplans gelten, denn an der ionischen
Küste Kleinasiens sind solche Stadtpläne schon lange vor Hippodamos von
griechischen Kolonisten verwirklicht worden. Schon im VII. Jahrhundert v.u.Z.
wurde die Stadt Smirne in Kleinasien nach einem zerstörerischen Brand nach einem
orthogonalen Stadtplan wieder aufgebaut. Von diesem Plan kennen wir allerdings
nur einige gerade, in N-S-Richtung orientierte Strassenzüge (3).
Die am plausibelste Erklärung für die Wahl
orthogonaler Stadtgrundrisse ist ihre strukturelle Einfachheit. Ein
Schachbrettmuster ist das einfachste Schema wenn es gilt, gleichgrosse
Parzellen auszuscheiden und Flächeninhalte zu berechnen. Ausserdem liess sich
das auf Papyrus oder Leinwand gezeichnete Schema leicht mit den damals zur
Verfügung stehenden Messgeräten (Messstange, Groma) auf das gewählte Gelände übertragen.
Eher erstaunt es, das orthogonale Stadtpläne auch in
schwierigem Gelände realisiert worden sind, an zerklüfteten und gebirgigen
Stellen. Ausserdem ist zu bedenken, dass der Normalgrundriss eines Hauses
rechteckig war. Kreisförmige Grundrisse sind sehr selten und gehören eher einer
primitiven Bautradition an. Beispiele sind Rundhüttendörfer in Afrika und, in
Europa, die Nuraghensiedlung von Barumini auf Sardinien.
Nicht nur die neuen Städte in Sizilien und in
Süditalien erhielten orthogonale, „hippodamische“ Grundrisse, sondern auch Städte in Griechenland
selbst, nämlich wenn sie erweitert oder
nach Zerstörungen wieder aufgebaut werden mussten. Orthogonale
Stadterweiterungen kennen wir von Olynthos (432 v.u.Z.) (4), Rhodos (408-407
v.u.Z.) Knidos und Priene (gegen 360 v.u.Z.).
Der orthogonale Stadtgrundriss wirft das Problem
seiner Orientierung nach den Himmelsrichtungen auf. Heute ist man allgemein der
Auffassung, dass die beste Orientierung der Wohnungen die nach Süden ist, weil
sie die beste Besonnung garantiert. Im Winter, wenn die Sonne tief steht,
dringen die Sonnenstrahlen weit in die Zimmer ein und im Sommer, wenn die Sonne
hoch steht, lassen sich die Fenster am leichtesten verschatten. (Das stimmt
allerdings nur für die nördliche Halbkugel). Um das zu erreichen müssten die
Häuserzeilen in West-Ost-Richtung verlaufen, was sich natürlich nicht generell
durchführen lässt.
Das wussten auch die alten Griechen und Römer. Aber
eine West-Ost-Orientierung der Häuserzeilen findet sich nur in einigen Städten.
Eine West-Ost-Orientierung hatten die Häuserzeilen in Heraklea am Latmos (Kleinasien), Apamea
(Syrien), Olynthos, Priene und Rhodos (siehe Tabelle). In vielen Städten war die
Orientierung jedoch anders.
Ausrichtung der Häuserzeilen in einigen
altgriechischen Städten - Abweichung
von Nord–Süd (Ost-West = 90°)
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Stadt
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Abweichung von N-S
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Agrigent
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8° gegen West
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Aleppo
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90°
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Alexandria (Ägypten)
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64° gegen Ost
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Antiochia
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38° gegen West
|
Apamea (Syrien)
|
90°
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Dura-Europos
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30° gegen West
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Heraclea (Policoro)
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91°
|
Laodicea (Siria)
|
0°
|
Megara Hyblea
|
0°
|
Megara Hyblea
|
26° gegen West
|
Milet
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70° gegen West
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Olynthos
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90°
|
Paestum
|
8° gegen West
|
Priene
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90°
|
Rodos
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93°
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Selinunt
|
80° gegen West
|
|
|
Man kann also nicht sagen, dass die
West-Ost-Ausrichtung der Häuserzeilen das Normale war. In einigen Städten waren
die Häuserzeilen sogar in Nord-Süd-Richtung orientiert, zum Beispiel in Aleppo
im Norden des heutigen Syrien sowie in der Etruskerstadt Marzabotto südlich von
Bologna.
Im vorherigen Abschnitt
haben wir von den Haustypen in Olynthos und Priene gesprochen. In beiden
Städten sind die Häuserzeilen in West-Ost-Richtung orientiert. Betrachten wir
nun die Grundrisse beider Städte.
Olynthos
Das antike Olynthos liegt auf der Halbinsel Chalkidike, die
sich südlich von Saloniki ins Ägäische Meer vorstreckt. Die Stadt ist zum
ersten Mal erwähnt im Rahmen der Perserkriege (489-479 v.u.Z.). Im Jahr 479
v.u.Z. machte das persische Heer die Stadt völlig dem Erdboden gleich, aber
schon fünfzig Jahre später, nach der Rückkehr der Bevölkerung wurde sie im
Jahre 432 v.u.Z. neu aufgebaut und um einige neue Stadtviertel nach
orthogonalem Plan erweitert.
Stadtplan von Olynthos
|
Die Stadt erhob sich auf einem ziemlich ebenen aber auf
einem Hügel gelegenen Gelände und gliederte sich in drei Teile: den ältesten
Teil, der 479 von den Persern zerstört worden war, im Süden, und zwei
Erweiterungen im Norden, die beide orthogonale Grundrisse und Häuserblöcke hatten.
Der Stadtgrundriss war gekennzeichnet von
Hauptstrassen in Nord-Süd-Richtung und rechtwinklig dazu verlaufenden
Nebenstrassen, längs derer die Häuser aufgereiht waren. Ein Häuserblock hatte
die Dimensionen von 120 x 300 Fuss und enthielt zehn in zwei Reihen angeordnete
Hausparzellen. Die Pastas-Häuser waren zweigeschossig und hatten einen
zentralen Innenhof. Die Nebenstrassen waren etwa fünf Meter breit, die
Hauptstrassen sieben Meter.
Olynthos – Baublöcke im Teil der nördlichen
Stadterweiterung
Die Grösse der Innenhöfe der Häuser von Olynthos
variierte stark und reichte von 10-15 Quadratmetern bis zu 100 Quadratmetern,
was etwa einem Drittel der Parzellenfläche von 17,2 x 17,2 Metern entspricht.
Die Fussböden der Zimmer waren gepflastert, einige waren auch mit Mosaiken
verziert. In den Innenhöfen lagen Abflussschächte, die an ein in der Strasse
verlaufendes Kanalisationsnetz angeschlossen waren. In manchen Häuser sammelte
man das Regenwasser auch in Zisternen oder in grossen Tonbehältern (pithoi).
Olynthos.
Baublock mit 10 Reihenhäusern
Auf der Nordseite der Innenhöfe lag die “pastas”, die Loggia, von der aus man in
die einzelnen Zimmer, in die Küche und in das Bad gelangte. Das Dach der Loggia
ruhte auf Stützen oder Säulen. Auf einer Schmalseite der Loggia oder auch auf
beiden war Platz für einen kleinen Abstellraum. Der Bautyp der Häuser von
Olynthos kennt keinen eigentlichen Hauptraum (oikos), wie ihn die Pastas-Häuser von Priene oder die römische domus hatten. Die Grösse der Räume zeigt
keinerlei Hierarchie.
In dem der Strasse zugewandten Teil der Häuser, neben
dem Hauseinganf lag ein Arbeitsraum, eine Werkstatt oder ein Laden. Unweit des
Hauseingangs lag auch das „andron“,
der den Männern vorbehaltene Raum, in dem man Besuche empfing und Bankette
feierte.
Die Wände der Häuser von Olynthos waren aus
Lehmziegeln gebaut, ruhten aber auf 50 Zentimeter breiten Steinfundamenten. Die
Wände waren verputzt und meistens weiss gestrichen, hatten aber zum Teil auch
rote und blaue Anstriche.
Die ersten Ausgrabungen in Olynthos erfolgten zwischen
1928 und 1938 und zwar unter der Leitung des amerikanischen Archäologen D.
Robinson. Ein staatliches Programm von 1990 sah die Restaurierung der Quartiere
auf dem Nordhügel vor.
Das antike Priene liegt in Kleinasien, im Süden der
bergigen Halbinsel des Micale (heute Samsun Dagh), dort wo der Meander (heute
Menderes) in das Ägäische Meer mündet und wo auch Milet liegt. Am
Fusse des Micale (1.265 ü.M.) lag auch
das Panionion, das Heiligtum des Bundes der zwölf ionischen Städte in
Kleinasien.
Grundriss von Priene
Das
Klima in dieser Gegend ist mild und gesund. Herodot (5), der berühmte
griechische Geschichtsschreiber schreibt: „Die Ionier übrigens, und dazu gehört
auch das Panionion, haben ihre Städte in einem Lande gegründet, das von der
ganzen uns bekannten Erde das
herrlichste Klima hat. Weder die nördlicher gelegenen, noch die südlicher
gelegenen Länder können sich mit Ionien vergleichen. Jene haben unter der Kälte
und Nässe zu leiden, diese unter der Hitze und Trockenheit“.
Im
Rahmen der Aufstandes der Ionier gegen die Perser, beteiligte sich Priene im
Jahre 494 v.u.Z. mit zwölf Schiffen an der Seeschlacht vor der Insel Lade und
wurde, nach der Niederschlagung des Aufstandes, zusammen mit den anderen
ionischen Städten von den Persern zerstört. Nur langsam gelang es der Stadt
wieder auf die Beine zu kommen. Im Jahr 387, nach dem sogenannten „königlichen
Frieden“, wurden Priene und die anderen ionischen Städte neuerlich in das
Perserreich einverleibt. Aber das Priene, das wir heute kennen, war nicht jene
Stadt.
Das alte Priene, das von den Persern zerstört wurde,
lag im Tal des Meander und wurde von seinen Einwohnern verlassen gegen die Mitte
des IV. Jahrhunderts v.u.Z., wahrscheinlich wegen der häufigen
Überschwemmungen, die den Ort ungesund und unwohnlich werden liessen. Zwischen
350 und 334 v.u.Z. bauten sich die Priener eine neue Stadt an einem trockneren
und gesünderen Ort, d.h. dort wo das uns bekannte Priene liegt.
Das neue Priene liegt auf halber Höhe am Südhang des
Micale-Berges, am Fuss eines enormen Felsens, der in die Stadt integriert wurde
um dort die Akropolis zu errichten. Im Vergleich zu der alte Stadt in der
Ebene, war der neue Ort wesentlich trockener und keinerlei
Überschwemmungsgefahr ausgesetzt. Nach Süden orientiert, machte es der Hang
möglich alle Häuser nach der Sonne auszurichten, weshalb einige moderne Autoren
in Priene eine „Solarstadt“ sehen wollen, obwohl kein antikes Dokument eine
solche Deutung nahelegt. „Solarstadt“ mag ein schönes Prädikat für eine Stadt
sein, aber angesichts der geographischen Lage Prienes (37°39 N), auf der
gleichen Hohe wie Catania auf Sizilien, darf man bezweifeln ob die Lage der
Stadt an einem Südhang so angenehm für die Bewohner war. Im Sommer dürfte die
Stadt einem heissen Ofen geglichen haben, auch wenn man die Nähe zum Meer und
die von dorther wehenden frischen Winde berücksichtigt
Die antike polis
von Priene dürfte etwa 5000 Einwohner gehabt haben und kann nicht sehr mächtig
gewesen sein, doch die Münzen die man gefunden hat, beweisen, dass die Stadt
ausgedehnte Handelsbeziehungen mit anderen Griechenstädten pflegte. Das
Stadtgebiet war ziemlich ausgedehnt, etwa 400 Quadratkilometer gross, doch die
Stadt selbst bedeckte nur 37 Hektar von denen 15 effektiv bebaut waren. Die
Stadt und ihre Akropolis waren von einer langen Mauer umgeben mit zwei Toren,
von denen eines im Westen, das andere im Osten lag.
Anmerkungen
(1) Die Gründung von Thurioi war ein Unternehmen aller
Griechenstädte unter der Leitung von Athen. Diodorus (XII 10) berichtet einige
Einzelheiten dieser Gründung, von der rituellen Befragung eines Orakels, der Auffindung
einer Quelle, dem Bau der Stadtmauer und der breiten Hauptstrassen (plateiai) sowie
vom Bau einiger Gebäude, die von schmaleren Nebenstrassen (stenopoi) erschlossen
wurden.
(2) Ward
Perkins, J.: Cities …., op. cit., p. 11; ausserdem: Castagnoli, F.: Othogonal
Town Planning, op. cit., p. 66-72
(3) Ward
Perkins, J.: Cities …., op. cit., p. 16;
(4) Olynthos, eine antike Hügelstadt
in der Chalkidike wurde 432 v.u.Z. um ein Quartier erweitert und zwar nach
orthogonalem Muster.
(5) Herodot I,142
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