mercoledì 27 novembre 2013

Licht, Luft und Sonne - Die Charta von Athen


Im Juni 1928 findet in La Sarraz, unweit von Lausanne der Congrès International d'Architecture Moderne (CIAM) statt. Initiatoren sind Le Corbusier, Sigfried Giedion und Hélène de Mandrot. Weitere  Teilnehmer sind die Architekten Karl Moser, Victor Bourgeois, Hugo Häring, Pierre Jeanneret (Vetter Le Corbusiers), André Lurçat, Ernst May, Hannes Meyer, Werner Max Moser, Gerrit Rietveld, Hans Schmidt und Mart Stam.


Nach zwei weiteren Tagungen (1), findet 1933 der 4. CIAM-Kongress an Bord des griechischen  Kreuzfahrtschiffes “Patris” zwischen Marseille und Athen statt. Das Ergebnis dieses Kongresses wird von Le Corbusier jedoch erst  1941 veröffentlicht. Es geht darin um die funktionelle Stadt. Das Dokument geht als „Charta von Athen“ in die Architekturgeschichte ein und beeinflusst den Städtebau und die Stadtplanung der nachfolgenden vierzig Jahre.

Dem Städtebau weist die Charta von Athen vier Hauptfunktionen zu (art. 77):


1.    den Menschen gesunde Unterkünfte sichern, d.h. Orte, wo Raum, frische Luft und Sonne, diese drei wesentlichen Gegebenheiten der Natur, weitestgehend sichergestellt sind;

2.    solche Arbeitsstätten schaffen, dass die Arbeit, anstatt ein drückender Zwang zu sein, wieder den Charakter einer natürlichen menschlichen Tätigkeit annimmt;

3.    die notwendigen Einrichtungen zu einer guten Nutzung der Freizeit vorsehen, so dass diese wohltuend und fruchtbar wird;

4.    die Verbindung zwischen diesen verschiedenen Einrichtungen herstellen durch ein Verkehrsnetz, das den Austausch sichert und die Vorrechte einer jeden Einrichtung respektiert.

 
Der Charta von Athen (art. 23) entsprechend sollen die Wohnvierteln die besten Plätze im Stadtgebiet einnehmen; bei der Standortwahl sind das Klima und die topographischen Situation zu berücksichtigen, damit eine optimale Besonnung gewährleistet ist und ausreichend Grünflächen vorhanden sind. 

Anmerkungen

(1) 2. CIAM-Kongress in Frankfurt am Main (1929) zum Thema “Die Wohnung für das Existenzminimum“; 3. CIAM-Kongress in Brüssel (1930) zum Thema “Rationelle Bebauungsweisen

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