Im Juni 1928 findet in La Sarraz, unweit von Lausanne der
Congrès International d'Architecture Moderne (CIAM) statt. Initiatoren
sind Le Corbusier, Sigfried Giedion und Hélène de Mandrot. Weitere Teilnehmer sind die Architekten Karl Moser,
Victor Bourgeois, Hugo Häring, Pierre Jeanneret (Vetter Le Corbusiers), André
Lurçat, Ernst May, Hannes Meyer, Werner Max Moser, Gerrit Rietveld, Hans
Schmidt und Mart Stam.
Nach zwei weiteren Tagungen (1), findet 1933 der 4.
CIAM-Kongress an Bord des griechischen
Kreuzfahrtschiffes “Patris” zwischen Marseille und Athen statt. Das Ergebnis dieses
Kongresses wird von Le Corbusier jedoch erst 1941 veröffentlicht. Es geht darin um die funktionelle Stadt. Das Dokument geht als
„Charta von Athen“ in die Architekturgeschichte ein und beeinflusst den
Städtebau und die Stadtplanung der nachfolgenden vierzig Jahre.
Dem Städtebau weist die Charta von Athen vier Hauptfunktionen
zu (art. 77):
1. den Menschen gesunde Unterkünfte sichern, d.h. Orte, wo Raum, frische Luft
und Sonne, diese drei wesentlichen Gegebenheiten der Natur, weitestgehend
sichergestellt sind;
2. solche Arbeitsstätten schaffen, dass die Arbeit, anstatt ein drückender
Zwang zu sein, wieder den Charakter einer natürlichen menschlichen Tätigkeit
annimmt;
3. die notwendigen Einrichtungen zu einer guten Nutzung der Freizeit vorsehen,
so dass diese wohltuend und fruchtbar wird;
4. die Verbindung zwischen diesen verschiedenen Einrichtungen herstellen durch
ein Verkehrsnetz, das den Austausch sichert und die Vorrechte einer jeden
Einrichtung respektiert.
Anmerkungen
(1) 2. CIAM-Kongress in Frankfurt am Main (1929) zum Thema “Die Wohnung für das Existenzminimum“; 3. CIAM-Kongress in Brüssel (1930) zum Thema “Rationelle Bebauungsweisen”
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