Joseph Furttenbach
(1591-1667) war ein deutscher Architekt des 17. Jahrhunderts, der in seinen Büchern
immer wieder betont hat, dass man die Gebäude nach Süden orientieren müsse.
Furttenbach war
Stadtarchitekt von Ulm und in dieser Stadt verbrachte er auch den grössten Teil
seines Lebens. In seiner Jugend hatte er zehn Jahre in der Toskana gelebt, um
den Bau militärischer Anlagen und Geräte zu studieren. Zwischen 1629 und 1667
veröffentlichte er dann zahlreiche Schriften über Architektur und
Städtebau.
Nach Deutschland
zurückgekehrt, setzte er sich für die Übernahme italienischer und französischer
Barockelemente in der Architektur ein. Er arbeitete auf vielen Gebieten, so auf
dem Gebiet der Kartographie, der Chemie, des Baues von Brücken, Schiffen,
Orgeln und der Anlage von Gärten und Parks. In einer Schrift über Pyrotechnik
beschrieb er zahlreiche Experimente mit Schiesspulver. Bekannt geworden ist
sein Umbau des Theaters von Ulm aus dem Jahre 1641.
In vielen Schriften
hat Furttenbach hervorgehoben, wie wichtig es ist, die Gebäude nach der Sonne
auszurichten. Seine Projekte für eine Schule und eine Meierei zeigen den
Nachdruck, den er auf die Wahl der „partes mundi“ legte. Er empfahl, die
Hauptfront der Meierei (Mayer-Hoffs-Gebäw) nach Mittag auszurichten und die Westfassade
weitgehend zu schliessen, weil aus dieser Richtung der Wind weht und der Regen
kommt. In seinem Projekt „Newe Statt“ (Neue Stadt) sind
alle Gebäude strikt nach Süden ausgerichtet und das Hospital liegt im Osten der
Stadt, damit der Westwind die „krankmachenden Substanzen“ forttragen kann.
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