mercoledì 27 novembre 2013

Licht, Luft und Sonne - Der Deutsche Werkbund


Auf Initiative des Architekten und Architekturtheoretikers Hermann Muthesius, gründeten 1907 einige deutsche Architekten in München den Deutschen Werkbund, eine Vereinigung von “Künstlern, Architekten, Unternehmern und Sachverständigen“. In den Statuten des Vereins heisst es: „Der Zweck des Bundes ist die Veredelung der gewerblichen Arbeit im Zusammenwirken von Kunst, Industrie und Handwerk durch Erziehung, Propaganda und geschlossene Stellungnahme zu einschlägigen Fragen.“ Nach Auffassung des Werkbundes sollten Gegenstände und Gebäude funktional und mit modernen Materialien hergestellt sein, damit sie den Anforderungen des Industriezeitalters entsprechen.

Zentrales Anliegen war die Suche nach einer neuen durch „Zweck“, „Material“ und „Konstruktion“ bedingten Formgebung (auch als „Form follows function“ bekannt), die man auch als „Sachlichkeit“ bezeichnete – und die in den 1920er Jahren dann unter dem Namen „Neue Sachlichkeit“ erneut thematisiert werden sollte. Die handwerkliche Arbeit sollte aufgewertet werden durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Künstlern, Industrie und Handwerk“. Die Ideale des Werkbundes waren also denen der englischen “Arts & Crafts–Bewegung“ nicht unähnlich.

Man strebte eine auf ethischen Gesichtspunkten basierenden Qualität und man wollte man eine neue Ästhetik in die industrielle Fertigung einführen, die sich bis dahin begnügt hatte die traditionellen Formen handwerklich hergestellter Erzeugnisse zu übernehmen. Das zentrale Thema war die Suche nach einer neuen Sprache der Ästhetik, die sich auf die Kriterien “Funktion”, “Material” und “Herstellung” gründet. Heute spricht man in dieser Beziehung von “industrial design”.

Ein Höhepunkt in der Geschichte des  Deutschen Werkbundes war die grosse Ausstellung, die 1914, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, in Köln stattfand. In den 20er Jahren übernahm dann das Bauhaus die Ideen des Werkbundes, zu dessen Mitgliedern auch Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe gehörten. Ein weiterer Meilenstein war die grosse Werkbund-Ausstellung von 1927 in Stuttgart, in deren Mittelpunkt die Weissenhof-Siedlung stand. Die Ideen des Neuen Bauens wurden vehement von Paul Schmitthenner, einem den Nazis nahestehenden Architekten, bekämpft. Im März 1933 gelang es Schmitthenner den Werkbund aus dem Projekt einer weiteren Bauausstellung herauszudrängen und andere  Architekten mit der Fertigstellung der vorgesehenen 25 Häusern, die bereits Dächer hatten, zu beauftragen. 1934 wurde der Deutsche Werkbund durch das Naziregime 1934 aufgelöst, aber nach dem Zweiten Weltkrieg (1947) wieder neugegründet.

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